Hyporhithral-Besiedler [%] (Ind.)
Bewertungsrelevant für die Typen
Beschreibung
Der Metric beschreibt den prozentualen Anteil an Individuen, die bevorzugt im Bereich des Hyporhithrals leben. Grundlage hierfür sind die autökologischen Einstufungen der Taxa bezüglich der präferierten Bereiche in der biozönotischen Längszonierung eines Fliessgewässers.
Formel

n = Anzahl Taxa mit einer Einstufung zur biozönotischen Region (mit lfd. Nummer i)
Referenzen zu Entwicklung und Definition
Die Information über die Zonenpräferenz sind entnommen aus:
- Moog O. (Ed.) (1995) (erste Priorität),
- Schmedtje & Colling (1996) (zweite Priorität),
- durch das AQEM-Konsortium zusammengestellte Informationen (dritte Priorität).
Referenzen zur Anwendung
- Böhmer et al. (1999)
- Böhmer et al. (2003)
- Böhmer et al. (2004)
- Hering et al. (2004)
- Meier et al. (2006)
Ökologische Aussage des Metrics*
Hyporhithral-Besiedler sind an die Bedingungen der Bachunterläufe angepasst: vergleichsweise hohe Strömungsgeschwindigkeiten, gröbere Sohlsubstrate, gute Sauerstoffversorgung, einen niedrigen saprobiellen Grundzustand und niedrigere Sommertemperaturen. Viele Rhitrhalarten benötigen zudem die engere Verzahnung des Rhithrals mit strukturreichen Uferzonen. Hyporhithralarten stehen bezüglich dieser Umweltfaktoren schon etwas näher an den Potamalarten als die Epirhithralarten. Der Anteil an Hyporhithral-Besiedlern nimmt sowohl zum Epirhithral als auch zum Potamal hin ab. In dem für diesen Metric bewertungsrelevanten Typ 5 (entspricht in aller Regel dem Epi- und Metarhithral) sind daher im ungestörten Zustand nur niedrige Werte des Metrics zu erwarten.
Gemäß dem „river-continuum-concept“ (Vannote et al. 1980) lässt sich das Hyporhitral zum Übergangsbereich zwischen Bächen und mittelgroßen Flüssen rechnen, in denen im ungestörten Zustand die Respiration im Verhältnis zur Produktion noch überwiegt. Hyporhithralarten ernähren sich von organischem Grob- und Feinmaterial und von Aufwuchs. Die vorherrschenden Ernährungstypen sind Sammler (Filtrierer und Sedimentfresser), aber auch Zerkleinerer und Weidegänger sind nennenswert vertreten. Der Anteil an Hyporhithralarten verschiebt sich unter dem Einfluss von Faktoren, die die Nahrungskette beeinflussen (z. B. Uferbewuchs, Trophie).
Reaktion auf Belastung*
Der Metric-Wert nimmt in den Bachoberläufen (Typ 5) mit zunehmender Belastung zu, bei sehr starken Belastungen (sowie generell in Flüssen) mit steigender Belastung ab.
*Die Hinweise zur ökologischen Aussage des Metrics sowie zur Reaktion auf Belastung basieren zum großen Teil auf theoretischen Grundlagen; insbesondere die Reaktion auf unterschiedliche Belastungsarten sowie die Typspezifität dieser Reaktionen sind bisher kaum untersucht.